Töne um Vergebung – das französische Cello
„Angesichts des Todes meines Vaters Rudi 2014 wird mir bewusst, dass das Cello, auf dem ich seit über 50 Jahren spiele, Kriegsbeute ist. Eine der schrecklichen Geschichten, in die junge Menschen durch den Krieg gerissen wurden und die uns als Nachkriegsgeneration verfolgen. Ein Schuldgefühl, das mich antreibt, den Ort und die Menschen zu finden, die mit dieser Geschichte zu tun hatten bzw. haben.
Im Mai 2019 kommt es zu einer 5-tägigen Reise nach Nordfrankreich, bei der sich mithilfe eines französischen Freundes und zahlreicher spontaner Cello-Einsätze auf wundersame Weise eine Tür nach der anderen öffnet und schließlich in Saint Quentin bei den inzwischen greisen Kindern des damaligen Besitzers des Cellos die Töne um Vergebung erklingen.
Die umfangreiche bewegende Geschichte, die ich bald daraufhin aufschrieb, möchte ich im Wechsel mit musikalischen Intermezzi auf dem Cello vorlesen. Sie soll anregen zu Reflexion und Diskussion zum Umgang mit Schuld in den Nachkriegsgenerationen – und wie wir heute, mitten in neuen Kriegsgeschehen dazu stehen.“ – Willem Schulz –
Gefördert durch die Friedel und Gisela Bohnenkamp Stiftung, Osnabrück
Der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten.
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